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Anubispavian

Informationen zur Affenart

Anubispavian Familie / Ordnung / Unterordnung:
Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae) / Primaten (Primates) / Trockennasenaffen (Haplorhini)

Lateinischer Name:
Papio anubis

Beschreibung/Steckbrief:

Aussehen

Der Anubispavian (Papio anubis), auch als Olive oder Gelada Pavian bekannt, ist eine Art der Paviane und gehört zur Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Ihr Erscheinungsbild ist beeindruckend und charakteristisch. Die Anubispaviane sind mittelgroße Primaten mit einer durchschnittlichen Körperlänge von etwa 50 bis 60 Zentimetern und einem Gewicht von 12 bis 25 Kilogramm. Die Männchen sind im Allgemeinen größer und schwerer als die Weibchen. Sie haben eine schlanke, athletische Körperform und sind gut an das Leben auf Bäumen und am Boden angepasst. Ihr Fell ist kurz und dicht, wobei die Farbe stark variieren kann - von grau über olivgrün bis hin zu braun oder gelblich. Charakteristisch ist jedoch das dunkle Gesicht und der schwarze Rücken, was ihnen ein unverwechselbares Aussehen verleiht. Bei manchen Individuen sind am Gesicht und an den Schultern silberne Haare zu sehen, die mit zunehmendem Alter zunehmen. Der Schädel der Anubispaviane ist groß und robust, mit auffälligen, ausgeprägten Gesichtszügen. Ihre Schnauze ist kurz und nach vorne gerichtet, was ihnen ein fast hundeförmiges Aussehen verleiht - daher der Name "Anubis", der auf die altägyptische Gottheit mit dem Schakalkopf zurückgeht. Die Augen sind relativ klein und dunkel, während ihre Ohren vergleichsweise groß sind und nach vorne gerichtet sitzen. Die Männchen besitzen auffällige Stoßzähne, die aus dem Oberkiefer herausragen und in einem markanten Bogen nach oben und vorne gebogen sind. Diese Stoßzähne dienen sowohl zur Verteidigung als auch bei Konflikten mit anderen Männchen um die Dominanz in der Gruppe. Insgesamt zeichnen sich die Anubispaviane durch ihr einzigartiges und faszinierendes Erscheinungsbild aus, das sie zu einer beeindruckenden Spezies innerhalb der Primatenwelt macht.

Verbreitungsgebiet

Der Anubispavian (Papio anubis) ist in weiten Teilen Afrikas verbreitet und bewohnt verschiedene Regionen des Kontinents. Sie sind in Nordafrika, von Marokko bis Ägypten, sowie in Ländern wie Sudan, Äthiopien, Eritrea und Somalia zu finden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich auch südlich der Sahara bis in den westlichen Teil Afrikas, einschließlich Ländern wie Senegal, Gambia, Guinea, Niger, Nigeria und Kamerun.

Lebensraum

Die Anubispaviane sind vielseitige Tiere, die sich in verschiedenen Lebensräumen anpassen können. Ihr Lebensraum reicht von offenen Savannen und trockenen Steppen bis hin zu bewaldeten Gebieten und Bergregionen. Sie sind oft in der Nähe von Wasserquellen wie Flüssen oder Seen zu finden. Die Anubispaviane sind anpassungsfähig und können sowohl in feuchten als auch in ariden Gebieten überleben. Sie sind in der Lage, sich an extreme Temperaturen anzupassen und können sowohl in heißen Wüsten als auch in kühleren Bergregionen leben. Diese Primaten sind geschickte Kletterer und verbringen einen Großteil ihrer Zeit sowohl auf Bäumen als auch am Boden. Dies ermöglicht es ihnen, sich sowohl vor Raubtieren zu schützen als auch eine vielfältige Nahrungsquelle zu erschließen. In einigen Gebieten können sie sich in menschennahen Umgebungen wie landwirtschaftlichen Flächen oder städtischen Gebieten ansiedeln. Dies führt jedoch manchmal zu Konflikten mit den Menschen, da sie gelegentlich Ernten plündern oder als Schädlinge angesehen werden. Insgesamt haben die Anubispaviane durch ihre Anpassungsfähigkeit und ihr breites Verbreitungsgebiet eine gute Überlebensfähigkeit in unterschiedlichen Lebensräumen Afrikas entwickelt.

Verhalten

Anubispaviane sind soziale und intelligente Tiere, die in großen Gruppen, auch Horden genannt, leben. Diese Gruppen können aus mehreren Dutzend bis zu hundert Mitgliedern bestehen, wobei sich Männchen, Weibchen und Jungtiere in der Regel gemeinsam aufhalten. Innerhalb der Gruppe herrscht eine komplexe soziale Hierarchie, die von dominanten Männchen angeführt wird. Diese Männchen haben oft Vorrang bei der Nahrungssuche und beim Zugang zu Paarungspartnern. Rivalitäten und Konflikte innerhalb der Gruppe sind nicht ungewöhnlich und werden oft durch Drohgebärden und Lautäußerungen ausgetragen. Die Kommunikation spielt eine wichtige Rolle im Verhalten der Anubispaviane. Sie verwenden eine Vielzahl von Lauten und Gesten, um miteinander zu interagieren und ihre sozialen Beziehungen zu pflegen. Dies hilft auch, ihre Gruppen zusammenzuhalten und potenzielle Gefahren zu erkennen. Diese Primaten sind auch bekannt für ihr interessantes Sozialverhalten, das sich in Form von Spielen, Pflegeverhalten und gegenseitiger Unterstützung zeigt. Sie verbringen viel Zeit damit, sich gegenseitig zu pflegen, was zur Stärkung der sozialen Bindungen beiträgt.

Ernährung

Die Anubispaviane sind Allesfresser und haben eine abwechslungsreiche Ernährung, die sich je nach Verfügbarkeit von Nahrungsquellen in ihrem Lebensraum ändert. Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Pflanzen, einschließlich Früchten, Blättern, Knollen und Samen. Darüber hinaus ergänzen sie ihre Ernährung mit Insekten, kleinen Wirbeltieren und gelegentlich auch Aas. Diese Anpassungsfähigkeit in Bezug auf ihre Nahrungsaufnahme ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Habitaten zu überleben und Nahrungsengpässe zu überwinden. Die Nahrungssuche ist eine gemeinschaftliche Aktivität innerhalb der Gruppe. Sie durchstreifen oft weite Gebiete auf der Suche nach Nahrung und können auch landwirtschaftliche Felder oder menschliche Siedlungen aufsuchen, um sich dort zu bedienen.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung bei Anubispavianen ist von ihrer sozialen Struktur geprägt. Die Paarung erfolgt in der Regel zwischen den dominanten Männchen und den Weibchen in der Hierarchie. Diese Männchen haben in der Regel das Vorrecht, sich fortzupflanzen. Die Weibchen haben eine Tragzeit von etwa 6 Monaten, nach der sie ein einzelnes Jungtier zur Welt bringen. Die Jungtiere sind bei der Geburt hilflos und werden von der Mutter gesäugt und gepflegt. Sie verbringen die ersten Wochen eng an den Bauch der Mutter geklammert, bevor sie allmählich selbstständiger werden. Die anderen Mitglieder der Gruppe unterstützen die Mutter bei der Aufzucht des Jungtiers und zeigen auch Interesse an den jungen Pavianen. Dies stärkt die sozialen Bindungen innerhalb der Gruppe und fördert die gemeinschaftliche Verantwortung für den Nachwuchs. Die Fortpflanzungsrate kann in Zeiten mit ausreichend Nahrungsressourcen höher sein, während sie in Zeiten der Nahrungsknappheit abnehmen kann. Insgesamt sind Anubispaviane faszinierende Tiere mit einem komplexen Sozialverhalten und einer interessanten Fortpflanzungsstrategie.

Gefährdung

Der Anubispavian (Papio anubis) ist gegenwärtig in der Regel nicht als gefährdet eingestuft. Die Art hat sich gut an verschiedene Lebensräume und Umweltbedingungen angepasst, was zu einer relativ stabilen Population geführt hat. Ihre Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihnen, auch in der Nähe menschlicher Siedlungen zu überleben. Allerdings können lokale Bedrohungen und Lebensraumverlust in einigen Regionen zu einer Abnahme der Population führen. Die Zerstörung von Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Urbanisierung und Abholzung kann ihre Lebensräume einschränken und zu Konflikten mit Menschen führen. Ein weiteres Problem sind gelegentliche Jagdaktivitäten und Wilderei, bei denen sie für ihr Fleisch oder für den illegalen Tierhandel begehrt sind. Trotz dieser Herausforderungen ist die Gesamtpopulation der Anubispaviane derzeit noch stabil, und Schutzmaßnahmen können dazu beitragen, ihre langfristige Existenz zu sichern.

Natürliche Feinde

Anubispaviane haben in der Wildnis mehrere natürliche Feinde, die eine Bedrohung für ihre Sicherheit darstellen können. Zu den Hauptfeinden gehören Großkatzen wie Löwen und Leoparden, die vor allem Jungtiere oder geschwächte Individuen angreifen. Auch Hyänen und Krokodile können zuweilen eine Gefahr für die Anubispaviane darstellen, insbesondere wenn sie in der Nähe von Gewässern leben und sich zum Trinken begeben. Zusätzlich zu diesen Raubtieren müssen sie auch auf andere Gruppen von Pavianen achten, da territoriale Kämpfe zwischen verschiedenen Paviangruppen vorkommen können. Diese Kämpfe können zu Verletzungen oder sogar zum Tod führen. Die Anubispaviane haben jedoch gut entwickelte soziale Strukturen und Verteidigungsmethoden, um sich gegen diese Gefahren zu schützen und ihre Gruppen zu verteidigen.

Lebenserwartung

In freier Wildbahn haben Anubispaviane eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 20 bis 25 Jahren. Die Lebensdauer kann jedoch je nach Umweltbedingungen, Verfügbarkeit von Nahrung und sozialen Strukturen variieren. In menschlicher Obhut, zum Beispiel in Zoos, können Anubispaviane oft eine längere Lebenserwartung haben, die bis zu 30 Jahren oder mehr reichen kann. Die verbesserte Versorgung und das Fehlen natürlicher Raubtiere tragen zu ihrer längeren Lebensspanne in Gefangenschaft bei. Die Lebenserwartung hängt auch von der Position des Individuums innerhalb der Hierarchie ab. Dominante Männchen haben oft eine bessere Lebenserwartung, da sie bevorzugten Zugang zu Nahrungsressourcen und Schutz vor Bedrohungen haben. Generell können gesunde und gut angepasste Anubispaviane eine relativ lange Lebensspanne erreichen, was ihnen die Möglichkeit gibt, sich in ihrer komplexen sozialen Struktur zu entwickeln und zur Stabilität ihrer Gruppe beizutragen.

Zoos Einige der deutschen Zoos, die in der Vergangenheit Anubispaviane gezeigt haben oder möglicherweise immer noch zeigen, sind:

Zoo Berlin
Zoo Frankfurt
Zoo Leipzig
Kölner Zoo
Wilhelma Stuttgart
Zoo Hannover
Tierpark Hellabrunn in München

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