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Affenlexikon alle Affenarten von A-Z

Olivmangabe

Informationen zur Affenart

Olivmangabe Familie / Ordnung / Unterordnung:
Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae) / Backentaschenaffen (Cercopithecinae) / Weißlid-Mangaben (Cercocebus)

Lateinischer Name:
Cercocebus agilis

Aussehen

Die Olivmangabe hat ein dichtes, olivgrünes Fell mit einer helleren Unterseite und einem schwarzen Gesicht. Der Rücken, die Schultern und die Oberschenkel sind manchmal mit einem bräunlichen Schimmer versehen. Die Körpergröße der Olivmangabe variiert je nach Geschlecht, wobei Männchen größer sind als Weibchen. Männchen können eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 50 bis 60 cm und ein Gewicht von 6 bis 10 kg erreichen, während Weibchen etwas kleiner sind und ein Gewicht von etwa 4 bis 7 kg haben. Die Olivmangabe hat lange Gliedmaßen und eine lange, buschige Schwanz, der oft als Balancierhilfe verwendet wird. Die Hände und Füße haben lange Finger und Zehen, die sich gut zum Klettern und Greifen eignen. Olivmangaben haben auch auffällige Augen, die von einer nackten, schwarzen Hautpartie umgeben sind. Insgesamt ist die Olivmangabe eine schlank gebaute Affenart mit einem charakteristischen olivgrünen Fell und einem markanten schwarzen Gesicht.

Verbreitungsgebiet

Die Olivmangabe ist in Afrika heimisch und ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom westlichen Afrika (von Guinea bis Togo) bis ins zentrale Afrika (von Kamerun bis zur Demokratischen Republik Kongo).

Lebensraum

Die Olivmangabe bewohnt bevorzugt dichte tropische Regenwälder und Waldränder, aber sie kann auch in anderen Waldtypen wie Galeriewäldern, Mangrovensümpfen und Trockenwäldern vorkommen. Sie sind meist auf Bäume angewiesen, da sie sich aufgrund ihrer langen Finger und Zehen und der ausgeprägten Kletterfähigkeit leicht durch die Baumkronen bewegen können. In ihrem natürlichen Lebensraum leben Olivmangaben oft in Gruppen von etwa 10 bis 20 Tieren, die von einem dominanten Männchen geführt werden. Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, darunter Früchte, Samen, Blätter, Insekten und gelegentlich auch kleine Wirbeltiere. Aufgrund der zunehmenden Entwaldung und Fragmentierung ihres Lebensraums sowie der Jagd sind Olivmangaben jedoch von einer gewissen Bedrohung betroffen und stehen unter Schutz.

Verhalten

Olivmangaben sind tagaktive Affen und verbringen den Großteil ihres Tages damit, in den Bäumen zu klettern, Nahrung zu suchen und sozial zu interagieren. Olivmangaben leben in Gruppen, die aus mehreren erwachsenen Weibchen, einem dominanten Männchen und einigen Jungtieren bestehen können. Das Männchen ist für die Verteidigung des Territoriums und den Schutz der Gruppe verantwortlich. Die Olivmangabe kommuniziert mithilfe von verschiedenen Lauten und Körperhaltungen und hat eine komplexe soziale Struktur. In der Gruppe übernehmen die Weibchen eine wichtige Rolle bei der Aufzucht der Jungtiere und können manchmal auch miteinander konkurrieren, um die Gunst des dominanten Männchens zu erlangen. Olivmangaben sind auch bekannt für ihr Spielverhalten, das eine wichtige Rolle bei der Entwicklung ihrer sozialen Fähigkeiten spielt. Sie spielen oft miteinander, indem sie sich gegenseitig jagen, herumalbern und miteinander kämpfen, ohne dabei ernsthaften Schaden zuzufügen. Das Spielverhalten hilft auch dabei, die Beziehungen innerhalb der Gruppe zu festigen und die Hierarchie zu etablieren. Insgesamt sind Olivmangaben sehr soziale und intelligente Tiere, die eine Vielzahl von Verhaltensweisen zeigen, um in ihrem Lebensraum zu überleben und erfolgreich zu interagieren.

Ernährung

Olivmangaben sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, die in ihrem Lebensraum verfügbar sind. Zu ihrer bevorzugten Nahrung gehören Früchte wie Feigen, Mangos, Papayas und Bananen, die sie mit ihren Händen und Zähnen greifen und essen. Sie fressen aber auch Blätter, Samen, Blüten und Rinde sowie gelegentlich Insekten und kleine Wirbeltiere. Olivmangaben sind opportunistische Fresser und passen ihre Ernährung je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit von Nahrung an. Sie haben auch die Fähigkeit, bestimmte Nahrungsmittel zu verarbeiten, die für andere Tiere unverdaulich sein können, wie z.B. unreife Früchte, harte Samen und Blätter mit hohem Fasergehalt. Insgesamt sind Olivmangaben sehr anpassungsfähige Tiere und können sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln ernähren, was ihnen hilft, in ihrem Lebensraum zu überleben.

Fortpflanzung

Olivmangaben haben kein festes Paarungsverhalten, sondern praktizieren eine Polygamie, bei der ein dominantes Männchen mit mehreren Weibchen innerhalb der Gruppe paart. Die Fortpflanzung ist jedoch eng mit der sozialen Struktur der Gruppe verbunden, da das dominante Männchen normalerweise den größten Anteil an Fortpflanzungserfolg hat und es manchmal zu Konflikten zwischen den Weibchen kommen kann. Die Weibchen haben eine Tragzeit von etwa 160 bis 170 Tagen, nach der sie normalerweise ein einzelnes Junges zur Welt bringen. Die Jungtiere sind bei der Geburt hilflos und werden von der Mutter aufgezogen, die sie trägt und säugt. Das Jungtier bleibt in der Regel mindestens 18 Monate lang bei der Mutter und wird dann langsam entwöhnt und in die Gruppe integriert. Olivmangaben erreichen die Geschlechtsreife mit etwa vier bis fünf Jahren, obwohl das dominante Männchen normalerweise älter ist und seine Fortpflanzungschancen im Vergleich zu jüngeren Männchen erhöht sind. Insgesamt ist die Fortpflanzung der Olivmangabe eng mit ihrer sozialen Struktur und ihrem Gruppenverhalten verbunden und kann je nach den Bedingungen und der Dynamik der Gruppe variieren.

Gefährdung

Die Olivmangabe ist in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet durch den Verlust ihres Lebensraums aufgrund von Abholzung, Brandrodung und landwirtschaftlicher Ausdehnung stark gefährdet. Darüber hinaus werden sie auch von Menschen gejagt, um ihr Fleisch und andere Körperteile zu verkaufen oder als Haustiere zu halten. Die IUCN listet die Olivmangabe als "stark gefährdet" und schätzt, dass die Gesamtpopulation in den letzten 30 Jahren um mehr als 50% zurückgegangen ist. Einige Unterarten der Olivmangabe, wie die Temminck's-Olivmangabe, sind noch stärker gefährdet und werden als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Einige Schutzmaßnahmen wie die Einrichtung von Schutzgebieten und die Durchführung von Bildungskampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung des Schutzes dieser Art und ihres Lebensraums sind jedoch im Gange und könnten dazu beitragen, den Rückgang der Olivmangabenpopulation zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.

Verwandtschaft

Die Olivmangabe gehört zur Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae), die in Afrika und Asien weit verbreitet sind. Innerhalb dieser Familie gehört die Olivmangabe zur Gattung Cercocebus, zu der auch andere Mangabenarten wie die Weißbartmangabe und die Roloway-Mangabe gehören. Es gibt mehrere Unterarten der Olivmangabe, darunter die Temminck's-Olivmangabe, die sich durch eine dunklere Fellfarbe und andere morphologische Merkmale von anderen Unterarten unterscheidet. Die genaue Anzahl der Unterarten ist jedoch umstritten und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. geografischer Isolation und genetischen Unterschieden. Insgesamt sind Olivmangaben eng mit anderen Meerkatzenarten verwandt und teilen viele Merkmale mit ihnen, wie z.B. eine komplexe Sozialstruktur, polygame Paarungssysteme und eine vielseitige Ernährung.

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